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Gesundheitsschutz in der Gebäudereinigung

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Gesundheitsschutz in der Gebäudereinigung – Für Reinigungskräfte und Nutzer

Gesundheitsschutz in der Gebäudereinigung – Für Reinigungskräfte und Nutzer

sundheitsschutz ist im Gebäudereinigerhandwerk ein zentraler Aspekt, da die tägliche Arbeit der Reinigungskräfte sowie die Nutzung gereinigter Räume erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Reinigungskräfte sind verschiedenen Belastungen ausgesetzt, die von chemischen, biologischen bis zu physischen Risiken reichen. Gleichzeitig spielen die Sauberkeit, Hygiene und Feinstaubbelastung eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Nutzer von Gebäuden, darunter Büroangestellte, Bewohner, Kunden oder Patienten. Der Schutz der Gesundheit beider Gruppen durch angemessene Reinigungsmaßnahmen, geeignete Mittel und Werkzeuge sowie die Kontrolle der Staub- und Feinstaubbelastung ist daher essenziell.

Durch geeignete Schutzmaßnahmen, Schulungen und kontinuierliche Überwachung können die Risiken für die Gesundheit minimiert und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Die Kombination von sauberer, staubarmer Raumluft, angemessener Hygiene und ergonomisch gestalteten Arbeitsabläufen sorgt für ein gesundes Arbeits- und Lebensumfeld, in dem Reinigungskräfte sicher arbeiten und Nutzer sich wohlfühlen können.

Gesundheitsschutz für Reinigungskräfte

Reinigungskräfte sind während ihrer Arbeit körperlichen Anstrengungen und verschiedenen Risiken ausgesetzt, die potenziell gesundheitsschädlich sein können. Sie benötigen daher besondere Schutzmaßnahmen, um arbeitsbedingte Erkrankungen oder Unfälle zu vermeiden.

Chemische Belastungen und Schutzmaßnahmen

Reinigungskräfte arbeiten mit verschiedenen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, die sowohl akut als auch langfristig gesundheitliche Auswirkungen haben können.

Die chemische Belastung kann sowohl durch die Haut als auch durch die Atemwege erfolgen:

  • Risiken durch Chemikalien: Die tägliche Arbeit mit Reinigungsmitteln birgt das Risiko von Hautreizungen, Verätzungen, allergischen Reaktionen, Atembeschwerden und Augenverletzungen. Dazu gehören säurehaltige Sanitärreiniger, alkalische Entfetter, Lösungsmittel sowie Desinfektions- und Bleichmittel, die in verschiedenen Arbeitsbereichen eingesetzt werden.

  • Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen: Reinigungskräfte müssen hinsichtlich der Gefahrstoffkennzeichnung geschult sein und die Sicherheitsdatenblätter der verwendeten Produkte kennen. Die Mittel sollten korrekt dosiert und nach Herstellervorgaben verwendet werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Zudem müssen die Produkte in speziell gekennzeichneten Behältern gelagert und gesichert aufbewahrt werden, um Verwechslungen zu vermeiden.

Schutzmaßnahmen:

  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Die richtige PSA ist entscheidend für den Schutz vor chemischen Risiken. Dazu gehören säurebeständige Handschuhe, die die Haut vor direktem Kontakt schützen, Atemschutzmasken, die die Inhalation gefährlicher Dämpfe verhindern, und Schutzbrillen, um die Augen vor Spritzern und Reizungen zu schützen.

  • Belüftung und Abzugshauben: In geschlossenen Räumen sollten ausreichende Belüftungsmöglichkeiten vorhanden sein, um die Dämpfe der Reinigungsmittel abzuleiten. In speziellen Arbeitsbereichen, wie Laboren oder Küchen, kann der Einsatz von Abzugshauben sinnvoll sein.

Die richtigen Methoden und Mittel sorgen dafür, dass die Nutzer keinen unnötigen Risiken durch Reinigungschemikalien oder Reinigungsgeräte ausgesetzt sind:

  • Verwendung von Allergikerfreundlichen Reinigungsmitteln: Duftstofffreie, umweltfreundliche und pH-neutrale Reinigungsmittel reduzieren das Risiko von allergischen Reaktionen und sind schonender für die Nutzer.

  • Sichere Trocknung von Böden: Böden, die nass gewischt werden, sollten ausreichend Zeit zum Trocknen haben oder durch Warnschilder markiert werden, um das Unfallrisiko durch Ausrutschen zu vermeiden.

Physische Belastungen und ergonomische Aspekte

Reinigungsarbeiten sind häufig körperlich anstrengend und beinhalten repetitive Bewegungen, schweres Heben und Arbeiten in unnatürlichen Haltungen.

Diese Tätigkeiten können langfristig zu körperlichen Beschwerden führen:

  • Körperliche Belastung durch Arbeitsabläufe: Das Heben von Wassereimern, das Tragen von Reinigungsmaschinen und das Arbeiten in gebückter oder kniender Haltung belasten den Bewegungsapparat. Speziell Tätigkeiten wie das Reinigen von Glasflächen, Treppenhäusern oder das Wischen von Böden stellen besondere Anforderungen an Kraft und Ausdauer.

  • Repetitive Bewegungen: Wiederholte Bewegungen, wie das Reinigen großer Glasfronten, das kontinuierliche Wischen oder das Saugen von Teppichen, können die Gelenke, Muskeln und Sehnen beanspruchen und zu Verschleißerscheinungen oder Muskelverspannungen führen.

Schutzmaßnahmen

  • Ergonomische Arbeitsmittel: Der Einsatz von Reinigungswagen mit Rädern, leichten Reinigungsmaschinen und Teleskopstangen hilft, physische Belastungen zu reduzieren. Zudem sollten Arbeitsgeräte, wie Mops oder Besen, ergonomisch geformt sein, um die Arbeit in aufrechter Haltung zu ermöglichen.

  • Ergonomisches Training und Schulung: Reinigungskräfte sollten in den richtigen Arbeitstechniken geschult werden, um das Heben von Lasten, das Arbeiten in Zwangshaltungen und die Durchführung von repetitiven Bewegungen möglichst schonend für den Körper zu gestalten.

Biologische Gefahren und Schutz vor Infektionen

Reinigungskräfte sind häufig mit potenziellen biologischen Risiken konfrontiert, insbesondere in Bereichen wie Krankenhäusern, Sanitäranlagen, Küchen oder öffentlichen Gebäuden, wo Krankheitserreger, Viren oder Schimmelpilze vorkommen können

Infektionsrisiken

Die Reinigung von sanitären Einrichtungen, das Entsorgen von Abfällen oder das Reinigen von kontaminierten Oberflächen kann eine potenzielle Infektionsquelle darstellen. Krankheitserreger können über Hände, Haut oder Atemwege aufgenommen werden.

Umgang mit kontaminierten Materialien

Der direkte Kontakt mit Abfall, Körperflüssigkeiten oder anderen biologischen Substanzen erfordert spezielle Schutzmaßnahmen, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Schutzmaßnahmen:

  • PSA für biologische Risiken: Bei Arbeiten in potenziell kontaminierten Bereichen sind Einmalhandschuhe, Mundschutz und Schutzkleidung zu tragen. Darüber hinaus sollten Reinigungskräfte darauf achten, ihre Hände regelmäßig zu waschen und zu desinfizieren.

  • Hygieneschulungen und Reinigungspläne: Spezifische Schulungen im Bereich Hygiene und Desinfektion helfen, die Reinigungskräfte im Umgang mit biologischen Risiken zu sensibilisieren. Zudem sind klare Reinigungspläne erforderlich, die die Reihenfolge der Reinigung sowie die Art der Mittel und Methoden festlegen.

Die regelmäßige und gründliche Reinigung von Sanitärbereichen, Gemeinschaftsräumen und Berührungspunkten (z.B. Türklinken, Lichtschaltern, Tastaturen) ist wichtig, um die Ausbreitung von Keimen und Bakterien zu verhindern:

  • Desinfektion von Risikobereichen: In Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko, wie Toiletten, Küchen oder medizinischen Einrichtungen, sollte eine regelmäßige Desinfektion stattfinden. Hier ist es wichtig, geeignete Reinigungs- und Desinfektionsmittel zu verwenden und die Kontaktzeit sowie die Einwirkzeit zu beachten.

  • Hygienische Reinigung von Textilien: Teppiche, Polster und Vorhänge können Staub, Allergene und Keime binden. Sie sollten daher regelmäßig abgesaugt und bei Bedarf mit Sprühextraktionsgeräten oder Dampfreinigern gereinigt werden.

Vorteile für Nutzer:

  • Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens: Saubere Räume, geringe Staubbelastung und Hygiene tragen zur Steigerung des Wohlbefindens und der Gesundheit bei. Das Risiko von Infektionen, Atemwegserkrankungen oder Allergien wird reduziert.

  • Steigerung der Produktivität: Saubere und hygienische Arbeitsbereiche fördern das Wohlbefinden der Nutzer und erhöhen ihre Produktivität und Zufriedenheit.

Gesundheitsschutz für Nutzer – Sauberkeit, Luftqualität und Hygiene

Die Qualität der Reinigung hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzer von Gebäuden, darunter Angestellte, Kunden, Besucher und Bewohner. Ein gesundes Raumklima, die richtige Hygiene und die Kontrolle der Staubbelastung sind entscheidend für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Nutzer.

Staub- und Feinstaubbelastung

Feinstaub und Staubpartikel können die Luftqualität in Innenräumen beeinträchtigen und gesundheitliche Probleme verursachen.

Besonders ultrafeiner Staub (PM10, PM2,5) kann tief in die Atemwege eindringen und Atemwegserkrankungen, Allergien oder Asthma verschlimmern:

  • Quellen von Feinstaub: Feinstaub kann von innen (z.B. Abrieb von Textilien, Hautschuppen, Rauchen) oder außen (z.B. durch Fenster geöffnete Umweltverschmutzung) stammen. Auch durch unsachgemäße Reinigung, z.B. trockenes Abwischen von Oberflächen, können Staubpartikel in die Luft aufgewirbelt werden.

  • Bedeutung für die Nutzer: Hohe Staub- und Feinstaubkonzentrationen können die Luftqualität in Innenräumen erheblich beeinträchtigen und zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei empfindlichen Personen.

Maßnahmen zur Staubkontrolle:

  • Regelmäßige Reinigung und Staubbindung: Durch das regelmäßige Wischen und Staubsaugen kann die Staubkonzentration reduziert werden. Es sollten Mikrofasertücher und Staubbindetücher verwendet werden, die den Staub nicht aufwirbeln, sondern binden.

  • Einsatz von Staubsaugern mit HEPA-Filtern: Staubsauger mit HEPA-Filtern sind in der Lage, Feinstaubpartikel effektiv aus der Luft zu filtern und sorgen so für eine bessere Raumluftqualität.