Qualität in der Gebäudereinigung – Das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Grenzen der Perfektion
In der Gebäudereinigung hängt die Reinigungsqualität unmittelbar von den Anforderungen des Auftraggebers (AG), den definierten Standards und dem dafür bereitgestellten Budget ab. Ein zentraler Grundsatz lautet: „Qualität kostet Geld.“ Die Qualität der Reinigung bestimmt maßgeblich den Aufwand an Zeit, Material, Personal und Expertise, der für die Erbringung der Dienstleistung erforderlich ist. Um effiziente und effektive Reinigungsmaßnahmen zu gewährleisten, ist es notwendig, dass der Dienstleister (Reiniger) genau weiß, welches Qualitätsniveau für die jeweilige Raumgruppe erforderlich ist.
Die Herausforderung in der Gebäudereinigung besteht darin, die richtige Balance zwischen Kosten und Qualität zu finden. Eine Reinigung mit höchster Qualität verursacht höhere Kosten, kann aber in bestimmten Bereichen unabdingbar sein (z. B. für den Erhalt der Gesundheit und Sicherheit). Auf der anderen Seite kann in weniger wichtigen oder selten genutzten Bereichen eine weniger intensive Reinigung ausreichen, um Kosten zu sparen.
Es ist daher essenziell, die Reinigungsstandards je nach Raumgruppe festzulegen und klar zu kommunizieren, damit der Dienstleister die Erwartungen erfüllt und die Reinigungsarbeiten wirtschaftlich und effizient durchgeführt werden können.
Qualitätskosten und Raumgruppen im Facility Management
Die Anforderungen an die Reinigungsqualität sind je nach Raumgruppe unterschiedlich, da jede Raumgruppe einen eigenen Zweck und Nutzungsgrad aufweist
Der Dienstleister muss genau wissen, welches Reinigungsniveau in welcher Raumgruppe erwartet wird, um zielgerichtet und effizient arbeiten zu können. Dies muss klar im Leistungsverzeichnis definiert sein, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Reinigung den Erwartungen des AG entspricht.
Daher variiert die notwendige Reinigungsqualität von Raum zu Raum:
Höhere Qualitätsstandards: Bereiche mit hohen hygienischen Anforderungen (z.B. Sanitärbereiche) oder repräsentative Räume (z.B. Vorstandsetagen, Empfangsbereiche) erfordern eine sehr gute oder gute Reinigung. Die hohen Qualitätsstandards bedeuten mehr Aufwand in der Reinigung und somit höhere Kosten.
Niedrigere Qualitätsstandards: Flächen, die seltener genutzt oder nur gering verschmutzt werden (z.B. Lagerräume oder Archive), können mit geringerer Reinigungsqualität gepflegt werden. Dadurch sinken die Kosten, aber auch der Qualitätsanspruch.
Es gibt keine 100%-ige Reinigung!
Eine wichtige Feststellung ist, dass es keine „100%-ige Reinigung“ gibt. Das bedeutet, dass ein perfektes Reinigungsergebnis, das keinerlei Mängel oder Verschmutzungen aufweist, nicht realistisch ist.
Der Grund dafür liegt in verschiedenen Faktoren:
Nutzungsverhalten: Selbst nach einer gründlichen Reinigung kann die Nutzung des Raumes oder bestimmte Umwelteinflüsse (z.B. Staub durch Fensteröffnung, Verschmutzungen durch Nutzer) den Zustand schnell wieder verändern.
Zeit- und Kostenaufwand: Ein perfektes Ergebnis ohne jegliche Mängel würde einen überproportional hohen Aufwand an Zeit, Ressourcen und Personal erfordern, was wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Die Kosten für eine solche „Perfektion“ wären immens und stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Akzeptanz von Standards: Daher ist es gängige Praxis, akzeptable Reinigungsstandards zu definieren, die den Anforderungen des Raumes und den Erwartungen des Nutzers gerecht werden, ohne einen übermäßigen Aufwand zu verursachen. Kleine Mängel, die bei genauer Betrachtung sichtbar werden, sind in akzeptierten Qualitätsniveaus zulässig, solange die Grundsauberkeit gewährleistet ist.