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Planungsbegleitendes FM

Facility Management: Gebäudereinigung » Reinigungskonzept » Planungsbegleitendes FM

Gebäudereinigung / Reinigungsmanagement im planungsbegleitenden Facility Management

Gebäudereinigung / Reinigungsmanagement im planungsbegleitenden Facility Management

Gebäudereinigung wird häufig erst im laufenden Betrieb betrachtet – dabei werden in der Planungs- und Bauphase bereits viele Grundlagen für einen effizienten, nachhaltigen und wirtschaftlich steuerbaren Reinigungsbetrieb gelegt. Im Rahmen eines planungsbegleitenden Facility Managements (FM) ist es essenziell, das Thema Reinigungsmanagement frühzeitig zu integrieren, um spätere Mehrkosten, ineffiziente Abläufe oder funktionale Einschränkungen zu vermeiden. Die Reinigbarkeit eines Gebäudes ist keine Nebensache – sie ist Voraussetzung für Hygiene, Werterhalt, Nutzerzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit. Nur wenn Reinigungskonzepte bereits in der Planung berücksichtigt werden, lassen sich Flächen sinnvoll zonieren, Materialien richtig auswählen und Prozesse nachhaltig organisieren.

Das Facility Management sollte bereits ab Leistungsphase 2 (HOAI) aktiv in die Planung eingebunden werden, um reinigungsrelevante Anforderungen an Architektur, Oberflächen, Erreichbarkeit, Zonierung und Dokumentation einzubringen. In späteren Leistungsphasen unterstützt das FM die Ausschreibung, Systemdefinition, Qualitätsmessung und Betriebsübergabe.

Bedeutung der Reinigungsplanung im frühen Projektstadium

Optimierung der Reinigungsprozesse zur Kosten- und Effizienzsteigerung

  • Reduziert Lebenszykluskosten durch optimierte Reinigungsintervalle

  • Ermöglicht wirtschaftliche Leistungsverzeichnisse und realistische Angebotskalkulation

  • Vermeidet Nachrüstungen oder Zugänglichkeitsprobleme (z. B. Glasflächen, Lufträume, Sonderbereiche)

  • Trägt zur Arbeitssicherheit und Ergonomie im Reinigungsbetrieb bei

  • Schafft hygienische Grundlagen z. B. in Bildungseinrichtungen, Gesundheitsbauten, Küchen

Flächenzonierung nach Reinigungsintensität und -anforderung

  • (z. B. Sanitär, Büro, Küche, Lager, Verkehrsflächen)

Auswahl geeigneter Oberflächenmaterialien:

  • Reinigungsfreundlichkeit

  • Chemikalienbeständigkeit

  • Rutschhemmung (R-Klassen)

  • Emissionsfreiheit bei Reinigungsmitteln

Zugänglichkeit für Reinigungskräfte und -technik:

  • Breite von Verkehrswegen

  • Türen, Schwellen, Aufzüge, Reinigungsnischen

Planung von Putzräumen und Entsorgungszonen:

  • Strategische Positionierung

  • Ausstattung mit Wasseranschluss, Ausguss, Regalen, Abfalltrennung

Reduzierung von Sonderflächen und schwer erreichbaren Bereichen

  • (z. B. Glasdächer, Hochregale)

FM-Aufgaben im planungsbegleitenden Reinigungsmanagement

  • Erstellung eines reinigungsbezogenen Anforderungskatalogs

  • Prüfung der Materialkonzepte auf Reinigungstauglichkeit

  • Definition von Reinigungszonen und Leistungsverzeichnissen für Ausschreibung

  • Beratung bei Auswahl von Oberflächen, Möblierung, Textilien, Lichtschaltern etc.

  • Entwicklung eines Flächenmodells zur Reinigungssteuerung im CAFM

  • Unterstützung bei Ausschreibung und Vergabe der Reinigungsleistungen

Integration in das CAFM- und Betriebsmodell

  • Anlegen reinigungsrelevanter Flächenstrukturen im CAFM (Raumbuch, Nutzungsarten, Reinigungsgruppen)

  • Übergabe eines digitalen Reinigungsflächenkatasters an Dienstleister oder Betrieb

  • Definition von SLA / KPIs auf Grundlage planungsbegleitender Daten

  • Vorbereitung eines Qualitätsmesssystems nach DIN EN 13549

Erfolgsfaktoren

  • Frühe Einbindung des FM in Planungs- und Materialentscheidungen

  • Verankerung der Reinigung im Nutzerbedarf und Raumprogramm

  • Transparente Zuweisung von Reinigungsklassen und Frequenzen je Zone

  • Berücksichtigung der Reinigung bei Möblierung, Akustik, Lichttechnik, Bodenbelägen

  • Einbeziehung von Reinigungspersonal in Testläufen vor Nutzungsbeginn

Beispiele für typische Planungsfehler bei fehlender Reinigungsbetrachtung

Fehler

Auswirkung

Großflächige Glasfassaden ohne Zugangslösung

Zusätzliche Kosten für Gerüste / Höhenzugang

Falsche Bodenbeläge in stark frequentierten Bereichen

Schnellere Abnutzung, höhere Reinigungskosten

Fehlende Putzräume in Flügelgebäuden

Zeitverlust, schlechte Ergonomie

Akustikdecken mit sensibler Oberfläche

Eingeschränkte Reinigung, hygienisches Risiko

Unklar definierte Flächen für Reinigung (z. B. Außenbereiche)

Streitigkeiten über Leistung und Abrechnung